Donnerstag, 13. Mai 2010

8. Mai Nazifrei!

8. Mai, das Datum steht für die Befreiung vom Faschismus durch die alliierten Soldaten, für das Ende des wohl dunkelsten Kapitels deutscher bzw. europäischer Geschichte, für die Rettung Hunderttausender vor der Vernichtung durch die Faschisten. Umso ekelhafter ist es, wenn wie letzten Samstag in München, die heutigen Faschisten versuchen an diesem Datum zu marschieren und ihre Hetze wieder auf unsere Straßen zu tragen.
Diesmal sollte es aber ganz anders kommen, als sonst von München gewohnt.

Der Anfang zuerst: Am frühen Nachmittag zog eine, hauptsächlich von linksradikalen Gruppen (und auch der SDAJ) getragene Demo, durch die Münchener Innenstadt um die Befreiung zu feiern, aber auch dafür zu kämpfen die Wurzeln des Faschismus endgültig zu vernichten. Leider sind nämlich mit dem 8. Mai 1945 Krieg, Rassismus und Ausbeutung keineswegs abgeschafft worden, sondern müssen täglich weiter bekämpft werden.
Mit 500-600 Leuten zog die Demo lautstark vom Rindermarkt übers Tal zum Sendlinger Tor. Belustigend war ein Bayernfan der am Rand der Demo meinte er müsste einen Hitlergruß zeigen und sich so nicht nur die Wut der Demoteilnehmer, sondern auch gleich eine Anzeige von der Polizei abholte.

Keinen Fußbreit!

Nach dem Ende der Demo fuhr man geschlossen nach Fürstenried West, wo die Nazis am Abend marschieren wollten. Dort traf dann der eher linksradikale Teil der Demo auf AntifaschistInnen aller Parteien (von DKP bis CSU), die ein Volksfest am Rande der Nazidemo organisiert hatten. Hier kam es bereits zu ersten Versuchen gleich mal auf der Straße zu bleiben, die allerdings von der Polizei abgedrängt wurden. Nach einiger Zeit allerdings begaben sich einige Personen aus allen Spektren auf die Route, bevor die Polizei dies verhindern konnte. Die Polizei versuche zwar mehr oder weniger motiviert weitere Demonstanten davon abzuhalten auf die Straße zu kommen, doch immer mehr Leute sickerten über verschiedene Wege zur Blockade durch. Als diese auf mehrere 100 Personen angewachsen war, sah die Polizei, die mit Hunden, Pferden und Wasserwerfer vor Ort war, wohl keine Möglichkeit ohne ganz schlechte Schlagzeilen die Blockade zu räumen und öffnete daher die Absperrungen zum Volksfest. Aufgrund dieser Blockade und der schönen Lage in Fürstenried West (wenig Straßen, viel Wald) mussten die Nazis nach wenigen 100 Metern bereits haltmachen und wieder umdrehen.

Schon bei den Abschlussreden der Nazis hat man ihnen angemerkt, dass sie doch recht sauer darüber waren, dass sie mit ihren 60-70 Kameraden, Tausenden Gegendemonstranten und ohne richtige Demo an diesem Tag (mal wieder) verloren hatten. Um noch eins draufzusetzen, kündigte Phillip Hasselbach noch weiter Aktionen in der Innenstadt an, was die Polizei veranlasste alle Nazis in Unterbindungsgewahrsam zu nehmen. Das die Polizei zur Abwechslung mal nicht auf der Seite der Nazis stand verdanken wir dem breiten Bündnis, das von Antifagruppen, SDAJ, AnwohnerInnen, SPD bis hin zur FDP ging. Besonderer Dank geht natürlich auch an alle AntifaschistInnen in Dresden und Berlin die wichtige Vorarbeit geleistet haben, um friedliche Blockaden zu legitimieren. Nur durch dieses Zusammenspiel war es möglich den öffentlichen Druck zu schaffen, um diesen Erfolg durchzusetzen.

Befreiung: Ein Grund zu feiern!

Als wär der Tag nicht schon geil genug gewesen gab es dann noch eine Befreiungsfeier mit feinstem Drum 'n Bass direkt an der Isar zu der hunderte Menschen kamen und den Tag (und die folgende Nacht) würdig feierten. Nach diesem Tag war die Stimmung natürlich sehr ausgelassen.

Unser Fazit: Eigene Inhalte wurden gesetzt, Nazis wurden blockiert und die Befreiung wurde gefeiert. Rund um ein genialer Tag, einzige Schattenseite war, dass die Polizei sich natürlich nicht nehmen lassen konnte, einige AntifaschistInnen festzunehmen. Wir fordern, dass alle Verfahren in diesem Zusammenhang sofort eingestellt werden! Nazis blockieren ist kein Verbrechen, sondern die Pflicht aller Demokraten!

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