Dienstag, 8. September 2009

Dortmund ist nicht ihre Stadt!

Unter AntifaschistInnen ist Dortmund schon länger bekannt: Dortmund hat ein Naziproblem. Gezielt werden hauptsächlich im Stadtteil Dorstfeld Nazistrukturen aufgebaut, „nationale“ WGs gegründet und regelmäßig Aktionen veranstaltet. Mainevent der Nazis in Dortmund war die letzten Jahre der s.g. „nationale Antikriegstag“. Am Jahrestag des Überfalls auf Polen brüllen die Nazis „Nie wieder Krieg, nach unserm Sieg“. Die letzten Jahre waren geprägt von steigenden Teilnehmerzahlen bei den Nazis und schwachen Gegenprotesten, dies sollte sich 2009 nicht wiederholen.


Auf Grund der zerstrittenen Antifaschistischen Bewegung im Ruhrpott, gab es 2 Bündnisse die gegen den Aufmarsch mobilisiert haben. Das „S5“ Bündnis bestand hauptsächlich aus Antifagruppen, darunter auch antideutsche Gruppen und offene Rassisten wie der BAK shalom der Linksjugend oder die Gruppe „Salon des communistes“. Daneben gab es das Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ aus marxistischen Organisationen, Antifagruppen, bürgerlichen Kräften und nicht zuletzt türkischen und kurdischen GenossInnen. Die SDAJ München unterstützte das letztgenannte Bündnis.


Bereits am Freitag angereist, konnten wir noch an der antinationalen Vorabbendemo am Freitag teilnehmen. Diese war von antinationalen, aber zum teil auch antideutschen Gruppen organisiert. Die Demo war geprägt von kämpferischer Stimmung, ohne Israel und USA Fahnen, allerdings auch von krasser Repression. Die Auflagen waren absurd (z.B. war in Ketten laufen verboten), das Polizeiaufgebot massiv und die Demoroute verkürzt. Bereits am Freitagabend gab es auch direkte Aktionen gegen die Neonazis, unter anderem brannte ein Naziauto aus.



Am Samstag nahmen wir an der Demonstration um 10:00 am HBF teil, da über die Demonstration des S5 Bündnisses an den üblichen Plätzen bereits berichtet wurde, werden wir diese nicht explizit erwähnen. Einige tausend TeilnehmerInnen sammelten sich vor dem Hauptbahnhof, entgegen mancher Aussagen im Internet war schnell klar, dies würde keine bürgerliche Demo werden sondern eine schwarz-bunt- linksradikale. Die SDAJ hatte einen eigenen Block zusammen mit der DKP organisiert und sich aufgestellt, doch es stellte sich heraus, dass es keine Demo geben würde, da die Polizei die TeilnehmerInnen ans andere Ende der Stadt verbannen wollte. Als die Demonstration trotzdem in Richtung Nazis losziehen wollte, wurde sie massiv von der Polizei attackiert. Die Reaktion waren Feuerwerk, Steine und einige kaputte Dienstwagen.


Da auch die Demonstration des S5 Bündnisses nach kurzer Zeit aufgelöst wurde, bestand der restliche Tag aus Kleingruppen die versuchten in die Nähe der Nazis zu kommen und immer wieder Repression erlebten. Einige GenossInnen der SDAJ wurden, nachdem sie völlig friedlich in die Nähe der Nazis gelangt, waren über 3 Stunden im Polizeikessel gehalten und dann noch mit der Straßenbahn ans Ende der Stadt gefahren.


Trotzdem war dieser Tag ein Erfolg. Die Nazis mussten mir der Ubahn zu einem Parkplatz gefahren werden, um dort mit 700 Teilnehmern ihre Hetze anzuhören, das sind mehr als 300 Nazis weniger als noch 2008. Bei den beiden antifaschistischen Demonstrationen waren über 5000 TeilnehmerInnen. Einiges hätte besser laufen können, z.B. eine große gemeinsame Demonstration aller AntifaschistInnen und eine bessere Organisation. Trotzdem kann dies der Anfang von Ende des „nationalen Antikriegstags“ sein, wenn wir nächstes Jahr ebenso erfolgreich mobilisieren und aus unseren Fehlern lernen.

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