
Seit über einem Jahr spitzt sich die globale Finanzkrise immer weiter zu. Während der Otto Normalverbraucher bereits 500.000.000.000 (Milliarden) zur Aufrechterhaltung des bestehenden Systems beitragen durfte, erhalten die großkapitalistischen Finanzhaie immer noch Millionenabfindungen. Die Folgen der Finanzkrise werden wie immer auf die Schultern der Arbeiterklasse abgeladen. Deshalb gingen am 16. Mai 2009 100.000 Menschen auf die Straße, um gegen Massenentlassungen, Lohnabbau, Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse und für einen Mindestlohn, ein soziales Europa und die Übernahme nach der Ausbildung zu demonstrieren.
Die Verursacher müssen zahlen!

Einer der vielen vom DGB gemieteten Zügen mit über 15 Wagons bot eine kostenlose Mitfahrgelegenheit für jeden der sich an den Protesten in Berlin beteiligen wollte. Er fuhr 12 Stunden über Nacht von München nach Berlin. Die Demonstration in Berlin war aufgespalten in zwei Demozüge die sich auf der „Straße des 17. Juni“ vereinen und weiter zur Schlusskundgebung marschieren sollten. Die SDAJ beteiligte sich am klassenkämpferischen Block, der vom Zoologischen Garten starten sollte. Die DGB Funktionäre ließen uns, obwohl wir die junge Garde des Proletariats sind, leider wieder einmal nur am Ende der Demo hinter herlaufen.

Aufgrund der Masse der Demonstranten mussten wir ganze zwei Stunden, nach dem Beginn der Demonstration warten, bis wir uns endlich am hintersten Ende des Demonstrationszugs einordnen konnten. Trotz der anstrengenden Fahrt der Genossen aus allen Ecken Deutschlands nach Berlin war Stimmung im Block gut. Gegen 4 Uhr erreichten wir schließlich die Schlusskundgebung vor der Siegessäule, die aber leider bereits zu Ende war. Um 5 Uhr ging es dann bereits wieder zurück nach München. Weitere 12 Stunden fahrt
Die Krise rüttelt die Arbeiter wach

Es war überraschend zu sehen, dass sich doch über 100.000 Demonstranten einfanden, um gegen die Krise und das System auf die Straße zu gehen. Es wurde dadurch klar gemacht, dass sich doch viele Menschen Gedanken über das gesellschaftliche System machen und Kritik am Kapitalismus üben. Positiv war auch zu sehen, dass sich viele junge Gewerkschaftsmitglieder stark machten.
DGB und SPD Schulter an Schulter gegen die Arbeiterklasse
Die seit Jahren Sozialabbau betreibende und für Hartz IV mit verantwortliche SPD sowie die Grüne Partei nutzen leider diese Gelegenheit Wahlkampf für sich zu machen und stellten sich an die Spitze der Demonstration. Selbst der DGB verhinderte dies nicht, sondern verwandelte die Demo in eine Kampagne der SPD. Besonders ironisch war, dass Franz Müntefering als Vertreter des rechten SPD Flügels so die Demonstranten scheinbar anführte, wobei ihre Schilder eher konträr zu seiner Politik waren. Der DGB Chef Sommer scheint mal wieder völlig vergessen zu haben welche Parteien mit verantwortlich für die Krise sind. Eine Gewerkschaft muss sich für die Forderungen der Arbeiterklasse einsetzen und darf sich auf keinen Fall von Politikern instrumentalisieren lassen. Gerade in den Zeiten einer Wirtschaftskrise ist dies wichtig.
Von wegen - Erholung der Krise

Als im September 2008 die Börsen wegen der Immobilienkrise zusammenbrachen prophezeiten uns die Politiker der Regierungsparteien, dass Deutschland nicht davon betroffen sei. Bis heute bleiben sie optimistisch und realisieren die wahre Situation der Finanzmärkte nicht. Die weiter andauernde Aufblähung der Kredit- und Spekulationsmärkte, sowie die Überproduktion im Kapitalismus werden früher oder später einen Zusammenbruch der kompletten Wirtschaft zu Folge haben. Selbst unter linken Kräften ist, wie man an dieser Demonstration und ihren Aussagen sieht scheinbar noch immer nicht erkannt worden, dass die Krise ein Symptom des derzeitigen Systems ist.
Wir, die Arbeiterklasse sagen, ganz klar „Nein!“ zu den heute herrschenden Klassenverhältnissen.
Wir lassen uns nicht weder verkaufen noch verraten!
Unsere Würde ist nicht mit Geld aufzuwiegen!
Es gibt nur eine Lösung zur Bewältigung der Krise: eine kommunistische Revolution.
Proletarier aller Länder vereinigt euch!
sdaj.muc - 26. Mai, 22:49